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Miteinander arbeiten - voneinander lernen - füreinander da sein

 

Das Hauptanliegen der Schule ist es, jede Schülerin und jeden Schüler entsprechend der individuellen Möglichkeiten zu fördern und zu fordern.

 

  • Lernen im eigenen Tempo und auf individuellen Wegen
  • Verständnis für die Andersartigkeit und das Besondere bei jedem Menschen
  • Leben und Lernen im sozialen Gefüge, dem Klassenverband mit Klassenlehrerin bzw. Klassenlehrer und Förderpädagogen
  • Gemeinsames Lernen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne geistige Einschränkungen, sozial-emotionalen Besonderheiten und körperlichen Beeinträchtigungen 
  • Zusammenarbeit mit pädagogischen Unterrichtshilfen
  • Umsetzung der sächsischen Lehrpläne
  • Durch eine starke Berufsorientierung und die Einbindung außerschulischer Lernorte Vorbereitung auf das selbstständige Leben
  • Kinder mit und ohne Förderbedarf können Ihre Kompetenzen besser entwickeln und werden deutlich besser auf den Arbeitsmarkt vorbereitet
  • Tanz als Unterrichtsfach zur Persönlichkeitsbildung, Stärkung des Selbstvertrauens und der motorischen Entwicklung

 

Gründe für inklusive Bildung

Was bedeutet Inklusion für uns

Inklusion soll auf verschiedenen Ebenen gelebt werden. Dazu gehört vorrangig die Gemeinschaft, aber auch der pädagogische Aspekt und die Gestaltung der Räumlichkeiten stellen wichtige Grundlagen zur Umsetzung unseres Konzepts dar.

1. Gemeinschaft

In einer Klasse werden alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam unterrichtet. Es gibt Schülerinnen und Schüler, denen das Lernen leichtfällt; es gibt Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarfen; es gibt Schülerinnen und schüler, die für Aufgaben weniger Zeit als andere benötigen, es gibt Schülerinnen und Schüler mit Teilleistungsstörungen, es gibt Schülerinnen und Schüler die spezielle Umstände für erfolgreiches Lernen benötigen und vieles mehr. Der Grundgedanke des Zusammenlebens und -lernens geht vom einzelnen Kind aus - nicht von einer homogenen Masse.

Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf werden nicht in ein existierendes System eingepflanzt, sondern sind von Beginn an genauso Teil dessen, wie alle anderen Schülerinnen und Schüler. Die Frage ist nicht, wie wir dem Förderkind gerecht werden können, sondern wie wir alle Schülerinnen und Schüler - unabhängig von ihrem Lernstand - bestmöglich erreichen.

In einer Klasse mit ca. 22 Schülerinnen und Schülern gibt es etwa fünf Schülerinnen und Schüler mit attestiertem Förderbedarf. Die Förderbedarfe kommen dabei aus verschiedenen Schwerpunkten. Alle anderen Schülerinnen und Schüler lernen ohne dokumentierten Förderbedarf. An der individuellen Zuwendung ändert ein Förderbedarf jedoch nichts. Jedes Kind bekommt die Unterstützung, die es benötigt, um motiviert und zielführend lernen zu können.

Ein hervorragender Personalschlüssel ist dabei grundlegende Voraussetzung, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Dem Team wird jedoch nicht nur durch Quantität die Möglichkeit gegeben, Unterricht vom einzelnen Kind aus zu denken, auch die Qualität der Zusammensetzung spielt eine elementare Rolle. In multiprofessionellen Gemeinschaften, ist es möglich, Prozesse zusammen zu planen, durchzuführen und zu evaluieren. Teil des Teams können unter anderem Fachlehrkräfte, Förderlehrkräfte, Heilpädagoginnen bzw. -pädagogen, Sozialarbeiterinnen bzw. -arbeiter, Schulbegleiterinnen bzw. -arbeiter, Menschen in Ausbildung, Erzieherinnen bzw. Erzieher, Psychologinnen bzw. Psychologen... sein.

 

2. Pädagogik & Didaktik

Unterricht findet in einer Form statt, die die Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler daran ermöglicht. Dies ist nur möglich, wenn Unterricht geöffnet und ohne eine dauerhafte, frontale Erklärposition gestaltet wird. Schülerinnen und Schüler werden in geeigneten Unterrichtsformen herausgefordert, ihren Lernprozess selbst zu organisieren. Diese Entwicklung erfolgt schrittweise und begleitet.

Offene Unterrichtsformen stehen im Schulalltag im Vordergrund: Materialzentrierte Freiarbeit, Portfolios, Arbeitspläne. Dabei ist Differenzierung selbstverständlich. Jede und jeder arbeitet auf dem Niveau, was für sie oder ihn den besten Lernzuwachs sichern kann. Die inhaltliche Orientierung zur Planung erfolgt dabei an den sächsischen Lehrplänen. Schülerinnen und Schüler, denen das Lernen sehr leichtfällt, bekommen so die Möglichkeit zusätzliches Wissen zu erwerben, Exkurse in spezielle Themengebiete zu unternehmen und sich tiefgründig mit Bereichen auseinanderzusetzen, denen ihr spezielles Interesse gilt. Schülerinnen und Schüler, die beim Lernen mehr Zeit benötigen, erarbeiten sich die Lerninhalte, die für das Bestehen im Alltag und in einer möglichen Prüfung notwendig sind. So bleiben sie motiviert, weil das Erleben von negativen Lernerfahrungen stark zurückgeht.

Obwohl offene Formen im Unterricht vorherrschen, ist eine deutliche Struktur und Ritualisierung notwendig. Dazu gehören nicht nur Visualisierung und Transparenz der Lernziele, sondern auch Verhaltensrückmeldungen und das Auswerten der Arbeitsergebnisse. Die Freiarbeitsphasen sind in gemeinsame Stundenanfänge und -abschlüsse eingebettet, sodass auch Schülerinnen und Schüler, die Startimpulse benötigen, abgeholt werden.

Zur Arbeit in einer inklusiven Schulgemeinschaft gehört die gegenseitige Unterstützung. Dabei kann jede und jeder die Rolle der oder des Unterstützenden oder andersherum einnehmen. Je nach persönlichen Fähigkeiten helfen sich die Schülerinnen und Schüler unter anderem mit Erklärungen, mentaler Unterstützung oder dem Erstellen von Material.

Die Lehrkräfte sind in diesen Prozessen Erklärerinnen und Erklärer, Unterstützerinnen und Unterstützer sowie Moderatorinnen und Moderatoren. Dabei fühlen sich alle Lehrkräfte für alle Schülerinnen und Schüler zu ständig. Die Expertise für Inhalte liegt zwar bei den Fachlehrerinnen und Fachlehrern, doch auch andere anwesende pädagogische Kräfte unterstützen die Schülerinnen und Schüler bei fachlichen Anliegen. Die Expertise für förderpädagogische Überlegungen liegt bei den Förderlehrerinnen und Förderlehrern, doch auch die Fachlehrerinnen und Fachlehrer und alle anderen pädagogischen Kräfte sind in gleichem Maße für Fragen und Befindlichkeiten der Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf da. Die Expertise liegt verteilt, die Verantwortung liegt im Team.

 

3. Räumlichkeiten

Räumlichkeiten sind so gestaltet, dass jede und jeder einen Ort zum Lernen findet, wo sie oder er sich wohlfühlen kann. Die klassische Arbeit am Schultisch ist ebenso anerkannt wie das Nutzen von Bodenmatten oder das Aufsuchen spezieller Freiarbeitsbereiche. Die Schülerinnen und Schüler geben Impulse an die Lehrkräfte, welche Gestaltung der Lernräumlichkeiten für ihre Motivation förderlich ist.

Zusätzlich zu alternativen Lernplätzen versuchen wir Rückzugsorte und Teilungsräume zu schaffen.

Beispiele:

  • Einzelförderung
  • Gruppenarbeiten
  • Ruhe finden in schwierigen Situationen
  • Differenzierungsangebote (zusätzliches Wissen vermitteln oder Inhalte üben bzw. nachholen)
     

Was wir NICHT unter Inklusion verstehen

Inklusion heißt nicht ausschließlich Kinder mit verschiedenen Förderbedarfen an einer Schulform zu mischen.
→ Für ein inklusives Setting lernen Kinder ohne und Kinder mit Förderbedarf gemeinsam.

Inklusion heißt für uns nicht, dass immer alle in einem Raum sind und dort das Gleiche machen.
→ Jede und Jeder macht das, was für ihn und sie bedeutsam ist.

Inklusion heißt nicht, alle gleich zu bewerten und gleich zu unterrichten.
→ Es gibt unterschiedliche Bewertungsrichtlinien und ein differenziertes Lernangebot.
 

Entwickeln, verändern, gestalten

Das beschriebene Szenario ist zum jetzigen Zeitpunkt unsere Vorstellung von einem gelungenen inklusiven Setting.

Wir sind uns im Klaren darüber, dass man diesen Anspruch nicht immer zu 100 % erreichen kann. Es wird immer Verbesserungsmöglichkeiten und Veränderungspotential geben. Neue Konzepte, erweiterte Materialien, modernere Technik…

Jedoch werden wir immer nach bestem Wissen und Gewissen individuell und empathisch an unsere Schülerinnen und Schüler herangehen. Unser Ziel ist es, langfristig Schülerinnen und Schüler aus unserer Schule zu entlassen, die ihre Potentiale entfalten konnten, selbstständig geworden sind und dabei Freude hatten. Schülerinnen und Schüler, die Individualität nicht als Hürde, sondern als Chance unserer sozialen Gemeinschaft begreifen. Schülerinnen und Schüler, die eine Gesellschaft von morgen mitgestalten werden.